Freitag, 19. Oktober 2012

In den letzten Tagen hat (mein Sohn) Tristan viel über den Tod nachgedacht. Und dann kam ihm in den Sinn, so erzählte er mir, dass man wiedergeboren wird, und dass im nächsten Leben ich vielleicht seine Mutter werden würde, und er und seine jetzige Mutter wären meine Kinder. Aber vielleicht wird auch, so dachte er vor sich hin, sein Kaninchen Gretchen seine Mutter werden.
Wir haben uns im herbstlichen Garten lange darüber unterhalten, und ich war völlig fasziniert davon, wie komplex ein gerade vier Jahre alt gewordenes Kind schon denken kann. Ihm kommt das doch recht anspruchsvolle Konzept der Reinkarnation einfach so in den Sinn. Es könnte aber andererseits bedeuten, dass sein Denken, seine Vorstellungsgabe gar nicht so begnadet ist, sondern vielmehr beseelt, und dass ihm der Gedanke in den Sinn gekommen ist, weil er sich in ihm als wahr erwiesen hat, weil Tristan mit vier Jahren noch näher an der Pforte seines früheren Lebens steht, diese Pforte noch nicht ganz geschlossen ist, ein Abglanz seines alten Lebens in ihn hinein leuchtet.
Na, dann wollen wir mal hoffen, dass er nicht der nächste Dalai Lama ist.

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